Morgens auf der Brenne
Morgens auf der Brenne

Morgens auf der Brenne

Eigentlich habe ich Urlaub und da denkt natürlich jeder gleich ans Ausschlafen. Will man aber bestimmte Tiere in optimalem Licht fotografieren, so kommt man um ein „etwas“ früheres Aufstehen nicht umher. Also abends schon mal den Fotorucksack gepackt und das Fahrrad im Auto verstaut damit es dann in der Früh zügig losgehen kann. Am Zielort angekommen kann man nämlich nur mit dem Rad oder zu Fuß weiter zur Brenne, und das ist auch gut so.

Kurz nach 6:00 Uhr komme ich dann, noch vor Sonnenaufgang auf der Brenne an. Der Mond steht am Horizont und leichte Nebelschwaden erzeugen eine etwas gespenstische Atmosphäre.

Gespenstische Stimmung vor Sonnenaufgang

So, nun heißt es Augen auf, um die meistens nicht sofort sichtbaren Objekte der Begierde zu entdecken. Von Vorteil ist es wenn man am Vorabend die Gegend schon erkunden kann um zu sehen wo sich evtl. lohnende Motive niederlassen. In der Früh besonders schwer zu sehen sind die Gelblinge. Diese setzen sich grundsätzlich nicht auf Blüten sondern immer sehr Bodennah, auf grüne Blätter. Mit ihrer grüngelben Färbung sind diese dann sehr gut getarnt.

Gelbling in Schlafposition

Vorsichtig mache ich mich also auf, die Brenne zu erkunden. Anfangs braucht man immer ein wenig bis man die Falter ins „optische Beuteschema“ aufgenommen hat. Ins Beuteschema aufgenommen, haben mich nun auch die Stechmücken! Jetzt nicht mehr so zahlreich als im Frühsommer, wo es kaum auszuhalten war, jedoch immer noch sehr lästig. Langsam kommt die Sonne über die Baumwipfel und es wird Zeit sich auf das Fotografieren zu konzentrieren.

Der Falterbestand auf den Brennen besteht hauptsächlich aus Bläulingen. Meistens sind himmelblaue und silbergrüne Bläulinge sehr zahlreich anzutreffen. Des Öfteren findet man auch das rotbraune Wiesenvögelchen. Die Gelblinge findet man nur vereinzelt aber doch zuverlässig. Mein erster Falter an diesem Morgen war das rotbraune Wiesenvögelchen, welches auf einer blauen Blüte (Name konnte ich noch nicht ermitteln) sein Nachtquartier gefunden hatte. Zunächst machte ich ein paar Aufnahmen im Gegenlicht mit Aufhellung von unten.

Rotbraunes Wiesenvögelchen
(Coenonympha glycerion)
Rotbraunes Wiesenvögelchen
(Coenonympha glycerion)

Für eine Mitlichtaufnahme war es jedoch noch zu früh, der Hintergrund lag noch im Schatten, und so zog ich weiter zu meinem schon erkundeten Gelbling

Gelbling in seiner typischen Schlafposition in Bodennähe

Typischer Schlafplatz eines Gelblings. Geduldig wartete dieser auf die ersten Sonnenstrahlen. Später war es dann wieder an der Zeit sich mit dem rotbraunen Wiesenvögelchen zu beschäftigen, das Licht gab jetzt einen schönen Hintergrund ab.

Rotbraunes Wiesenvögelchen
(Coenonympha glycerion)
Rotbraunes Wiesenvögelchen……. eine kleine Spinne hatte sich den Falter zum Klettern ausgesucht, als Beute ist er sicherlich zu groß

Rotbraunes Wiesenvögelchen
(Coenonympha glycerion)
…..und seine fotografische Entstehung

Während des Fotografierens sollte man aber auch den Sonnenaufgang genießen, es kann sein dass man sonst etwas versäumt

Im weiteren Verlauf machte ich mich auf die Suche nach attraktiv sitzenden Bläulingen

Rotbraunes Wiesenvögelchen
(Coenonympha glycerion)

Ein rotbraunes Wiesenvögelchen hat sich dazu gemogelt

Ein flotter bläulings Dreier

Mal ein anderes Hintergrundlicht

Rotbraunes Wiesenvögelchen
(Coenonympha glycerion)
Und noch ein rotbraunes Wiesenvögelchen

Ein mir unbekannter Nachtfalter kreuzte meinen Weg
Blauflügelige Ödlandschrecke
ebenso diese Blaufügelige Ödlandschrecke welche noch etwas träge von meiner Hand sprang

Eigentlich wollte ich auch die Bläulinge beim Aufwärmen fotografieren, man kann dann die Falter mit ihrer wunderschönen blaue Oberseite relativ einfach ablichten. Die Zeit jedoch, war schon sehr weit fortgeschritten und die Falter damit recht agil. Bei jeder falschen Bewegung löste sich mein Motiv in Wohlgefallen auf, nach über 3 Stunden war es dann auch genug und ich trat die Heimreise an. Man kann nicht alles haben! Wichtig ist mir hier neben dem Fotografieren auch das Naturerlebnis, an das man sich durch die Fotos, immer wieder gerne erinnert.

Alle Fotos zum Beitrag wie immer in der Galerie

 

Wolfgang Bock

 

 

Ein Kommentar

  1. Irene Hinderer

    Mit Freude und großem Interesse habe ich hier über Deine Foto-Pirsch gelesen und die sehr guten und wunderschönen Fotos betrachtet. Interessiert hat mich auch, welche Utensilien Du zum Fotografieren verwendet hast.
    Du hast aber auch bei allem Eifer des Fotografierens innegehalten und nur im Schauen die Naturschönheit genossen. Das ist ja auch wichtig und richtig!
    Ich wünsche Dir noch viele dieser schönen Erlebnisse!
    Gruß!
    Irene

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