Auf einem Spaziergang mit unseren Hunden fand ich einen Kuckuck der sich in das Gras duckte und offensichtlich nicht fliegen konnte. Er schien ansonsten unverletzt zu sein und so brachte ich ihn zur Tierhilfe Jonathan, die sich auf das Versorgen von verletzten und jungen Wildtieren spezialisiert hat. Frau Oblinger konnte sich das Verhalten des Kuckucks auch nicht erklären: Augenscheinlich war er unverletzt und sehr zutraulich, doch mit dem Fliegen wollte es einfach nicht klappen. Sie empfahl mir den Kuckuck nicht wieder frei zu lassen und so fuhr ich, bestens mit Käfig und Mehlwürmern versorgt, wieder mit dem Kuckuck nach Hause. Ruhig sass er nun in seinem Käfig und war an den Mehlwürmern, die sich in seinem Napf befanden nicht interessiert. Wir nahmen ihn täglich mehrmals aus dem Käfig und versuchten ihn zu füttern in dem wir ihm die Würmer vor und an den Schnabel hielten. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie groß die Erleichterung war, als er endlich begann die Würmer zu fressen. Nach zwei Tagen Handfütterung fraß sie (es stellte sich heraus das es ein Mädchen war) selbstständig aus dem Napf, doch fliegen konnte sie immer noch nicht. Ich suchte dann unsere Tierärztin auf, die feststellte das unser Kuckuckmädchen unter Parasiten litt. Sie wurde behandelt und schon bald ging es ihr besser – sie verlor ihre Zutraulichkeit und wurde wieder zu dem Wildvogel der sie eigentlich war. Mit speziellem Vogelgitter von der Tierhilfe Jonathan funktionierten wir einen leeren Hundezwinger zur Voliere um und als unser Kuckuck wieder ganz gesund war haben wir sie frei gelassen. Schnurstracks flog sie den nächsten Baum an und orientierte sich erstmal eine Weile. Eine Drossel, die in der Nähe ihr Gelege hatte, versuchte sie mit Scheinangriffen zu vertreiben und nach einiger Zeit fasste sich unser Kuckuck ein Herz und flog davon – wir hoffen in Richtung Afrika 🙂
Am Anfang war der Kuckuck sehr zutraulich ….
Endlich klappte es auch mit dem füttern ……
Die Außenvoliere ist fertig …….
Flug in die Freiheit …….
