Die schillernden Farben des „Fliegenden Edelsteines“ erfreuen jeden Naturliebhaber. Für ein Foto von diesem scheuen und nicht alltäglichen Vogel sind vorbereitend gewisse Recherchen, viel Zeit und eine Portion Glück nötig. Deshalb ist das Fotografieren eines Eisvogels ein besonderes Erlebnis für jeden Naturfotografen. Im letzten Winter hatte ich das Glück ein Exemplar vor die Linse zu bekommen.
Während der Winterfütterung im NSG Donauauen an der Kälberschütt wurde natürlich regelmäßig das ganze Gebiet inspiziert. Neben den vielen Wasservögel wurde immer wieder ein Eisvogel in großer Entfernung gesichtet, doch an ein einigermaßen ansprechendes Foto war nicht zu denken.
Im Februar letzten Jahres sind die Temperaturen für längere Zeit so tief in den Keller gerutscht, dass sogar die fließenden Gewässer in den Auen zugefroren waren. Bei einer Inspektion entdeckte ich eine eisfreie Stelle die wohl durch eine warme Quelle offen gehalten wurde. Und tatsächlich hatte sich hier ein Eisvogel über dem Wasser aufgehalten. Ich vermutete, dass er sich womöglich regelmäßig dort aufhält. Darum beschloss ich bei der nächsten Gelegenheit einen Ansitz in der Nähe zu errichten.
Bei strahlendem Sonnenschein und ca. minus 15 Grad war es einige Tage später so weit. Zuerst überprüfte ich am geplanten Ansitz ob „die Luft rein ist“ um das Tarnzelt unbemerkt aufzustellen. Dann hieß es warten und hoffen, dass sich meine Vermutung bestätigte.
Nach einer Stunde ging das Schauspiel los. Ein Eisvogelmännchen ließ sich unmittelbar vor mir nieder. Zuerst war ich sehr vorsichtig und bewegte die Kamera nur im Schneckentempo damit er sich nicht erschreckte, dann habe ich aber schnell bemerkt, dass er sich weder vom Zelt, noch von schnelleren Bewegungen, noch vom Auslösegeräusch stören ließ. Entgegen meinem bisherigen Wissen, dass Eisvögel sehr scheu wären, war dieses Exemplar außerordentlich zutraulich.
Während der nächsten 5 Stunden konnte ich die typischen Verhaltensweisen eines Eisvogels beobachten. Fische fangen, Gefieder reinigen, Gewölle auswürgen, schlafen, … es war ein tolles Erlebnis für meine erste richtige Begegnung mit diesem interessanten Vogel.
Bei näherem Hinsehen konnte man Eis am unteren Schnabel erkennen.
Aber das schien Ihm nicht zu stören.
Hier war die Entfernung unter 3m.
Beim Ausspeien des Gewölles.
Auf dem Nachhauseweg habe ich mir vorgenommen in Zukunft das Eisvogelrevier noch besser zu erforschen um ihn während eines längeren Zeitraumes zu beobachten und zu fotografieren. Wie sich im Laufe des Jahres herausstellte sollte sich dieses Vorhaben erfüllen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Hier noch mehr Fotos vom Eisvogelerlebnis.
Ich freue mich über Kommentare.
Erich Obster
Hallo Erich,
du hast wieder super schöne Fotos. Das ist wirklich ein absoluter „fliegender Edelstein“ Wunderschön.
Ich hatte im Dezember auch das Vergnügern einen Eisvogel zu sehen und auch zu fotgrafieren. Aber ich habe ihn natürlich nicht so nah vor die Linse bekommen. Mich hat es aber total gefreut, dass ich überhaupt mal ein gesehen habe.
Und letztens bin ich um den Baggersee gegangen und da war direkt am Baggersee (bei den großen Eichen auch einer. Hatte aber leider keine Kamera dabei.
Viele Grüße Carola
Lieber Erich! fantastische Fotos.
Reni vom Eriesee
Hallo lieber Erich,
Sonja schickte mir gestern den Link und ich bin ganz happy, dass sie damit an mich gedacht hat. Was für herrliche Aufnahmen! Ich bin total begeistert. Und wenn ich das lese, he, welche Geduld du aufbringst für dein Hobby und das noch bei der Kälte.
Ganz, ganz herzlichen Glückwunsch zu diesen Fotos und alles Gute für die Zukunft.Möge dir so etwas noch oft gelingen.
Liebe Grüße von Karin aus St. Goar.